Arbeiten mit (sehr) großen Gruppen – welche METALOG® training tools eignen sich dafür?

Einsatz zahlreicher METALOG training tools

Tobias Voss

 

Wir stehen immer wieder vor der Herausforderung, mit großen oder sehr großen Gruppen zu arbeiten. Als Moderator will ich mit einem bestimmten Tool arbeiten – aber die Gruppe ist wirklich groß … Doch was heißt eigentlich „groß“ oder „sehr groß“? Zur besseren Orientierung unterscheiden wir zwei Gruppengrößen:
• Große Gruppe: 16 bis 34 Personen
• Maxi-Gruppen: ab 35 bis 100 (oder noch mehr) Personen. Die Maxi-Gruppe kann in der Praxis auch noch größer sein; die Grenze wird eher vom Raum, Audio-Equipment und Co-Trainer-Team bestimmt.

 

Schlüsselfragen für diese Gruppengrößen sind:
• Wie gelingt es, alle Personen aktiv in das Lernprojekt miteinzubeziehen?
• Was kann eine einzelne Person noch moderieren und wo braucht es Assistent:innen?
• Welche Bedingungen bzgl. Raum, Technik, Co-Trainer:innen brauche ich?

 

Im Laufe der letzten Jahre hat sich bei den Anwender:innen der METALOG® training tools ein breites Spektrum an Kompetenzen durch Erfahrungen entwickelt, die wir hier sehr gerne zugänglich machen wollen.

 

StackMan
StackMan ist sehr beliebt beim Einsatz mit großen oder Maxi-Gruppen. In der Praxis wird hier mit Gruppengrößen von bis zu 400 Personen gearbeitet, wobei jede Untergruppe mit 12–15 Personen ein StackMan Set und einen eigenen Tisch benötigt. Ein:e Assistent:in kann hier ca. 3–4 Tische betreuen.
Praxistipp: Nutzen Sie als Trainer:in geschickt die Kooperationsfähigkeit der Gruppen untereinander, gerade bzgl. der Optimierung des Wiederaufbaus.

 

CultuRallye
Die XXL-Variante von CultuRallye macht es leicht möglich, mit einer Gruppe von 34 Personen, verteilt an sieben Tischen, zu arbeiten. Mit noch größeren Gruppen verwendet der Moderator einfach mehrere Sets. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass beim Wechsel zwischen den Tischen die Akteur:innen innerhalb der Untergruppe eines Sets CultuRallye bleiben und nicht aus Versehen in eine andere Untergruppe wechseln. Die Tische der einzelnen Untergruppen sollten wie „Inseln“ organisiert sein, auf denen sich jeweils die Teilnehmer:innen dieser Untergruppe bewegen. Die Moderation durch eine:n Trainer:in plus Assistent:innen geht gut auch für 100–400 oder mehr Personen, je nach Raum und vorhandener Mikrofontechnik.
Praxistipp: Lassen Sie die Spieler:innen am jeweiligen Tisch die Chips selbst auf die Becher verteilen und am Ende auch wieder aufräumen. Die Praxis zeigt, das ca. 11 Inseln von einem Assistenten betreut werden können.

 

Pipeline
Bereits mit einem Set ist es möglich, mit bis zu 30 Personen zu arbeiten. Hierbei wird die Gruppe geteilt und die zwei Teams arbeiten gemeinsam jeweils mit drei Pipelines daran, ihre Kugel ins Ziel zu bringen. Wichtig dabei: Die beiden Teams sind voneinander abhängig, denn das Erreichen des Ziels einer Gruppe gilt nur als Erfolg, wenn auch die andere(n) Gruppe(n) es schafft/schaffen, in einem bestimmten Zeitfenster ihre Kugel ins Ziel zu bringen. Bei größeren Gruppen ist es möglich, dieses Prinzip zu vervielfältigen, d. h. mehrere Teams arbeiten auf ein Ziel hin. Dies ist mit bis zu ca. 120 Personen, Co-Moderator:innen und Mikrofontechnik gut möglich.
Praxistipp: Bei 50–120 Teilnehmer:innen empfiehlt sich ein Zeitfenster von 2–3 Minuten. Wichtig: Mit Zeitfenster ist nicht der Weg vom Startpunkt bis hin zum Zielpunkt gemeint, sondern der Moment, ab dem die erste Gruppe ihre Kugel in das Ziel gebracht hat. Außerdem sollte das „Zielgefäß“ etwas größer sein z. B. ein großer Eimer.

 

Das Band
Die XXL-Variante des Bands macht es leicht möglich, mit bis zu 24 Personen zu arbeiten. Bei größeren Gruppen kann es hilfreich sein, 10–15 Personen um das Band herum einzuteilen. Diese haben dann die Funktion von sogenannten „Spottern“, also Sicherungspersonen. Sie sorgen zum Beispiel bei der Indoor-Durchführung dafür, dass die Gruppe sich nicht zu nahe an die Wände oder vorhandene Möbelstücke bewegt. Ebenfalls beliebt ist die Variante, die Gruppe in zwei Teilgruppen einzuteilen. Die erste Teilgruppe „spottet“ dann die zweite und später andersherum. So kann die Gruppengröße auf bis zu ca. 50 Personen erhöht werden. Diese können gut von einer Trainerin oder einem Trainer betreut werden.

 

DominoEffect
Das Lernprojekt DominoEffect erlaubt es, in großen Gruppen wirklich beeindruckende Effekte von Kooperation und Zusammenarbeit mit viel Spaß zu verbinden. Wir haben gute Erfahrungen mit bis zu 100 Personen. Natürlich sind auch noch größere Gruppen möglich. Dabei werden diverse Teilaufgaben an kleinere „Bauteams“ verteilt, die allesamt am großen Gesamtbild arbeiten. Hier sind je nach Gruppengröße mehrere Assistenten hilfreich.
Praxistipp: Dem Charakter der Teilaufgaben ist keine Grenze gesetzt. Besonders beliebt sind folgende Aufgaben: „Schreibt ein Wort, das ihr mit dem Thema Team verbindet“, „Kreiert ein Symbol, das für Zusammenarbeit steht, und bildet dieses ab“, „Schafft fünf Verzweigungen“, „Lasst die Dominoschlange einmal sich selbst überqueren“ oder auch „Integriert einen beliebigen Gegenstand hier aus dem Raum in die Dominoschlange“.

 

WortSpiel
Um die Gruppengröße des beliebten WortSpiels auf 32 Personen zu erhöhen, muss sich der:die Moderator:in lediglich eines kleinen Kunstgriffs bedienen: Jedem Teil werden zwei Personen zugeteilt. Diese haben dann die Aufgabe, sich zuerst miteinander darüber auszutauschen, wie sie denn ihre Symbole beschreiben. Später, beim Zusammenfügen der 16 Teile, ist es unterstützend, wenn jeweils eine Person aus dem Zweierteam die Funktion des Sprechers oder der Sprecherin übernimmt.

 

Tower of Power XXL
Der Tower of Power XXL ist standardmäßig für bis zu 34 Personen geeignet und kann bei genügend Fläche selbstverständlich gut auch sechsmal mit insgesamt ca. 200 Personen verwendet werden. Hierzu empfiehlt sich eine Fläche von 400 qm. Falls eine größere Fläche vorhanden ist, sind auch mehr Akteur:innen möglich. Außerdem ist es möglich, benachbarte Gruppen durch die Klötze, die entweder an einem gemeinsamen Ort stehen und geholt werden müssen oder die – mit unterschiedlich farbigen Klebepunkten markiert – z. T. bei der Nachbargruppe stehen, in Kooperation zu bringen.
Praxistipp: Setzen Sie bei jeder Teilgruppe 2–3 Beobachter:innen ein. Diese sollen die Themen Führung, Strategie und Kommunikation beobachten und können später in der Reflexion eine wertvolle Außenperspektive beisteuern.

 

Easy Spider
Besonders bewährt hat sich die Variante, eine Gruppe von maximal 34 Personen in zwei Teilgruppen à 17 Personen einzuteilen. Jedes Team hat dann die Aufgabe, von seiner Seite auf die jeweils andere zu gelangen. Aber natürlich darf ein Loch, wie immer, von einer Seite nur einmal verwendet werden! Selbstverständlich sollen die Teams sich gegenseitig unterstützen! Auf diese Weise ist das Lernprojekt EasySpider gut von einem Moderator oder einer Moderatorin in ca. 90 Minuten durchzuführen!

 

KommunikARTio
Mit einem Set KommunikARTio ist es möglich, mit bis zu 28 Personen zu arbeiten. Dies ist allerdings eine kommunikative Herausforderung für die Gruppe, da es gilt, alle 28 Akteur:innen ständig mit ihrer Aufmerksamkeit zu fokussieren. Einfacher ist es da schon, die Gruppe in zwei Teilgruppen einzuteilen, die jeweils einen separaten Prozess durchführen. Wenn dann noch jede Teilgruppe von 14 Personen von zwei bis vier Beobachter:innen ins Visier genommen wird, dann gibt es am Ende wirklich viel auszuwerten und bis zu 36 (28 + 4–8) Teilnehmer:innen sind möglich! Diese Gruppengröße kann ein:e Trainer:in gut allein managen.

 

Seifenkisten
Die beliebten Seifenkisten sind per se schon für 16–34 Personen ausgelegt. Mit dem Erweiterungsset ist es möglich, auch mit bis zu 60 Personen zu arbeiten. Wichtig ist dabei, dass Sie Räumlichkeiten nutzen können, die in mehrere Arbeitsbereiche teilbar sind. Bei Gruppengrößen über 34 Personen ist ein:e Co-Trainer:in sinnvoll, aber nicht zwingend nötig.

 

ScenarioCards und EmotionCards
Zum Reflektieren in Großgruppen eignen sich unsere Kartensets besonders gut. Pro 20 Personen empfehlen wir ein Kartenset. Auf diesem Weg lässt sich auch eine Konferenz mit 100 und mehr Teilnehmer:innen mit z. B. fünf Sets ScenarioCards 1 Team & Organisation oder EmotionCards spielerisch auswerten. Ob es für Ihre Gruppensituation sinnvoll ist, die Karten auf dem Boden zu verteilen oder lieber auf Tischen, können Sie beliebig wählen. Häufig ist auch die Verwendung von Pinnwänden sinnvoll.